Elsa Barberis – vergessene Modeikone

Elsa Barberis: Sie prägte die Welt der Haute Couture mit Kühnheit, Farbe und Eleganz. Die extravagante Modeschöpferin aus Lugano bereicherte die Modewelt mit ihren Ideen und verbürgte sich für Innovation und exquisite Handwerkskunst. Ihr Leben und Schaffen sind ein lebendiges Testament ihrer unerschütterlichen Leidenschaft für Mode und Kunst. Was wäre wohl, wie hätte sich die Geschichte entwickelt, hätte Sie in der Modestadt Milano oder Paris gelebt, wäre in diesen Weltmetropolen gar aufgewachsen?

Geboren und aufgewachsen in der malerischen Stadt Lugano, fand Elsa früh ihre Berufung in der Welt der Stoffe, Farben und Muster. Ihre Designs zeigen ihre fortschrittliche Ausrichtung, die sich in jedem ihrer Kleidungsstücke widerspiegelt. Besonders liebte sie den Wickelrock. Elsa war ihrer Zeit immer einen Schritt voraus, spielte mutig mit Farben und brachte damit Lebendigkeit und Frische in die damals monochrome Modewelt. Auch waren ihre Stücke von morgens bis abends bequemer, quadratischer, praktischer, leichter zu tragen, als jene der Damen vor ihrer Zeit. Indes sie jene früheren an ihrer Mutter stattdessen aber auch als schicker empfand als ihre eigenen Kreationen.

Ihr Bruder Franco war Ihrem Erfolg eine entscheidende Hilfe, eine kreative Kraft im Hintergrund. Noch intensiver hauchte er den atemberaubenden Entwürfen seiner Schwester mittels feinen Zeichnungen angenehm-keckes, erfrischend-elegantes mitunter adrett-sportliches Leben ein. Überdies arbeitete er eng mit den Models zusammen, um sicherzustellen, dass jede von Elsas Visionen perfekt umgesetzt wird. Die Zusammenarbeit der Geschwister Barberis äußerte sich als faszinierendes Zusammenspiel von künstlerischer Synergie und gegenseitiger Inspiration, auch wenn sie sich oft stritten. 

Elsas Modeschauen waren mehr als nur Präsentationen ihrer neuesten Kollektionen, verwirklichten sie sich doch als mondäne gesellschaftliche Anlässe in den damaligen Spitzenhotels. Die Damen bewunderten diese Kreativität und visionäre Mode innerhalb glamouröser Kulisse. Ihre Events zogen ein ausgesuchtes Publikum an – wohlhabend und stilbewusst, kurz und bündig, die reichsten und bekanntesten Damen der Welt. 

Trotz ihres internationalen Ruhms und Erfolgs bleibt Elsa Barberis ihrer Heimat Lugano treu verbunden. Heute würdigt Lugano diese Verbundenheit. Die Modeschule in Lugano zeugt davon als leuchtender Nachweis dadurch, wie Elsa Barberis› Vermächtnis weiterlebt und junge Talente inspiriert und fördert.

Der Film «Elsa Barberis» von Claudia Quadri ist eine Hommage an diese außergewöhnliche Frau. Sie gestaltete ihren lebendigen kurzweiligen Dokumentarfilm mit vielen Archivaufnahmen. Das Leben und Werk von Elsa Barberis wird gewürdigt. Auch ist er eine Hommage an den Feminismus, und zeigt, dass man auch schon Ende/Mitte des 19. Jahrhunderts ohne besonders hübsch zu sein, («Frau Barberis sieht aus wie ein hässliches Pferd,» meinte eine Nachbarin,) beachtliche internationale Erfolge feiern konnte. 

Elsa Barberis ist mehr als nur eine Modeschöpferin. Sie ist eine Visionärin, eine Künstlerin und eine Ikone, deren Einfluss die Grenzen von Stoff und Faden überschreitet. Nur leider ist sie in Vergessenheit geraten und hätte ein großartiges Modelabel verdient. Bei einem Besuch in Milano lohnt sich ein Abstecher nach Lugano. Dort können Sie sich gern auf Spurensuche begeben.

Aus dem Jahr 1985 finden Sie hier ein Interview mit Elsa Barberis. Es ist auf Italienisch, allerdings möglich, mit dem Google Übersetzer optimal dolmetschen zu lassen. Auch hierdurch dürften Sie sich wunderbar auf die Kollektion von Elsa Barberis einstimmen können; nach 11:27 Minuten Laufzeit zeigt die Moderatorin der Runde einige eindrückliche Entwürfe von ihr.
Ihnen viel Spaß beim weiteren Schmökern im Internet oder in Bibliotheken zu Elsa Barberis› Schöpfungen – und vor allem beim Schauen des im Januar 2024 erschienenen Films «Elsa Barberis»!

Modeerkundungstour in Mailand

Vor kurzem habe ich die «BIT Milano» besucht, eine Tourismusmesse. Angereist per Zug, unterwegs mit der U-Bahn. Mailand erweist sich als angenehm, und ich denke, dort komme ich zurecht. Auch dank des Smartphones und seinen allerlei Möglichkeiten, um zu recherchieren.

Schon erwartet mich dort das moderne Mailand am Platz Garibaldi, an welcher Stelle ich mir einen Zwischenhalt verschaffe. Noch immer wird da gebaut, vor einer Baustelle ein grosses Plakat von «Zara». «Wie mein Besuch wohl wird?»

Von einem Redakteur des Fachmagazins «Textilwirtschaft» erhielt ich jedenfalls folgende Tipps:

Dank der Tipps bin ich losgezogen und habe mich in Mailand nach Mode umgeschaut. Ein echtes Einkaufsparadies! Angereist bin ich mit der Bahn und habe dort eine der schönen Plätze und die Strassenbahn bestaunt. Ein Strassenmusiker hat gespielt, ins Modeviertel bin ich darauf mit der Metro gefahren.

Begonnen habe ich bei Brian & Berry, die zum «Boggi» Konzern gehören. Die Einkaufsmeile spendet mir ein vertikales Einkaufserlebnis, mit Cafés, Schönheitssalon, Coiffeur und Restaurant, alles speziell, um gepflegt zu erscheinen. Den «Boggi-Konzern» sollte ich kontaktieren. Er lässt seine Kollektionen fast ausschliesslich in Süditalien nähen.

Die Mode teilt sich in drei verschiedene Klassen ein; in die qualitätsbewusste, traditionelle Mode, die Luxusmode, hier insbesondere Taschen sowie die schnelllebige, spontane, aktuelle Mode. Hinsichtlich traditioneller Mode habe ich einige Geschäfte aufgespürt und Gespräche mit den Verkäufern geführt. Auch wenn meist nur Italienisch sprechend, wird ausführlich auf jeden Kunden eingegangen.

Auch künftig werden wohl ungezählte Modebewusste in diesem schicken Viertel trendige Fashion aufsuchen. «Mango» und Myriaden von anderen Geschäften überraschen mit grosser Vielfalt und Ideenreichtum für modische Zeitgenossen.

Für gute Schuhe lohnt sich die Reise nach Milano, im Modeviertel und etwas ausserhalb des Zentrums sind mir mehrere Schuhmacher aufgefallen.

Mailand bietet zudem zahlreiche schöne Cafés und eine grosse Burganlage. Die meisten Ziele sind bequem zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr zu erreichen. Mir hat Mailand richtig gefallen, auch bei diesmal verregnetem Nachmittag.

Ich habe mit den Mailändern nette Gespräch geführt und lade gerne ein mit mir die pulsierende Modestadt Mailand zu entdecken.

Mailand
Modemessen
Modeviertel

Glamour am Filmfestival

Ich liebe Festivals, die Orte blühen auf, Menschen begegnen sich. Die Schauspieler treten stolz vor die Kameras und lassen sich feiern. Besucher werfen sich in Schale und freuen sich auf einen schönen Abend.

Was wäre die Welt ohne dann und wann Glamour? Ich find es schade und erschreckend, dass Leute meinen, sie gehören nicht dazu und seien von «niedrigem» Stand. Doch die Kulturanlässe sind für alle da, Jede/r ist auf ganz persönliche Weise schön, was sich besonders bei eigenem Wohlbefinden ausdrückt. Nebstdem wird erwiesenermassen niemand besser oder schlechter als jemand anders geboren. Jedoch Abgehobenheit wie Ausgrenzung bringt niemanden weiter.

Als Liedermacher habe ich ein lakonisches, doch auch kämpferisches Lied geschrieben. Es ist eine Kritik an Gleichgültigkeit und falsche Vorstellungen.
Balance