C & A: Die Pioniere der Konfektionsware

C & A, ein Name, der seit über anderthalb Jahrhunderten mit Mode und bezahlbarer Kleidung assoziiert wird, ist nicht nur ein einfaches Modehaus, sondern ein Stück Geschichte. Gegründet von den Brüdern Claus und August Brenninkmeyer, deren Initialen dem Unternehmen seinen Namen geben, hat sich C & A zu einem globalen Modeimperium entwickelt, das Generationen von Familienmitgliedern und Konsumenten weltweit geprägt hat.

Eine Dokumentation erläutert die Familiengeschichte;

Die Anfänge von C & A reichen ins 19. Jahrhundert zurück, als die beiden Brüder Brenninkmeyer als Wanderhändler begannen. 

Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionierte das innovative Konzept die Modewelt, dies mit seinem Angebot von Konfektionswaren – also vorgefertigten Kleidungsstücken in standardisierten Größen. Somit wurde Mode nicht länger nur der wohlhabenden Oberklasse zugänglich, sondern ermöglichte breiten Bevölkerungsschichten modisch erschwingliche Kleidung zu erwerben.

Die Geschichte von C & A ist die Geschichte einer Familie. Über sechs Generationen hinweg führte die Familie Brenninkmeyer das Unternehmen. Wobei ihr starker Zusammenhalt und die tiefe familiäre Bande eine stets zentrale Rolle spielten. Im Laufe der Jahre hat dieser Zusammenhalt C & A sowohl durch zahlreiche Herausforderungen als auch Veränderungen geleitet.

Mit Hauptsitz in Düsseldorf, einer Stadt, die sich durch eine reiche Modetradition auszeichnet, bleibt C & A trotz weltweiter Präsenz seinen Wurzeln treu. Allerdings nur wenig ist über die internen Abläufe und Entscheidungen des Unternehmens bekannt.

Die 90er Jahre ergaben für C & A eine schwierige Zeit; damals, als das Unternehmen mit sinkenden Verkaufszahlen und der Schließung von Filialen konfrontiert war. Diese Krise führte zu einer Phase der Neuausrichtung und Erneuerung. Eine der signifikanten Veränderungen war die stärkere Einbindung von Frauen aus der Familie in Führungspositionen, ein Schritt, der sich als fruchtbar erwies und zu einer finanziellen Gesundung des Unternehmens beitrug.

Heute steht C & A erneut als ein Symbol für Erfolg, Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit. Das Unternehmen ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Tradition und Innovation miteinander verknüpft werden können, um den sich ständig ändernden Bedürfnissen und Geschmäckern der Konsumenten gerecht zu werden. Die Fähigkeit von C & A, sich immer wieder neu zu erfinden und dabei gleichzeitig seine Werte und seinen familiären Charakter zu bewahren, macht es zu einem einzigartigen Akteur in der Modeindustrie.

Die Geschichte von C & A ist weit mehr als die eines erfolgreichen Unternehmens; sie ist eine Hommage an die «Kraft der Familie», an die Vision seiner Gründer und die Bedeutung von Zugänglichkeit in der Mode. C & A hat nicht nur die Art und Weise verändert, wie Menschen Kleidung kaufen und tragen, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Demokratisierung der Mode geleistet.

Bademode aus PET Flaschen

Bademode aus PET

Peter Hornung aus Zürich hat immer seine Badehose dabei. Ein morgendlicher Sprung in die Limmat erfrischt. Bei der Gelegenheit sammelt er gleich noch PET-Flaschen ein. Denn aus upgecyceltem PET produziert er Bademode. 

Das PET wird unzureichend recycelt. Oft werden die Flaschen einfach verbrannt. Oder sie gehen auf Reisen und landen in armen Ländern, um dort angeblich recycelt zu werden. Doch landen diese in Wirklichkeit auf Müllhalden, welche schliesslich auch nur verbrannt werden. Erneute Nutzung findet PET viel zu wenig. 

Doch kann damit auch Bademode produziert werden, wie es das Label Round Rivers beweist. In der Modeindustrie besteht überhaupt ein gewaltiges Potenzial, Kleider wiederzuverwerten. Secondhand macht hier eine Lösung aus. Doch vorteilhafter wirken sich jene anderen Recyclingformen aus, welche innovative Jobs schaffen. 

Wir werden zukünftiger bewusster mit Mode umgehen müssen. Es gibt bereits Reiseangebote, die neben Ferienstimmung und hübschem Tapetenwechsel das Befreien von Plastikmüll auf Ständen anbieten. Freiwillige sind hier also angesprochen.

Hinsichtlich PET bräuchte es aber noch zusätzlichen Ideenreichtum, das heißt nicht nur in der Modebranche. Insofern beispielsweise, wie dieser Kunststoff noch anders verarbeitet werden könnte. Die Round Rivers-Mode zeigt hier lediglich eine Möglichkeit von vielen auf.

Bäume pflanzen als Marketingmasche?

Wald im Nebel, Nikin pflanzt Bäume

Die beiden Gründer und Modehändler von Nikin im schweizerischen Lenzburg möchten ihre Arbeit nachhaltig angehen. Ihr Marketing bauen sie nach dem Leitsatz, pro verkaufter Artikel wird ein Baum gepflanzt, auf. Sie sprechen damit ein klimabewusstes Publikum an, lassen in Europa produzieren und achten besonders auf Nachhaltigkeit.

Die Meinung eines Landschaftsgärtners:
Halte nichts von der ganzen Baum-Bepflanzungen. Meist passiert das billig in Entwicklungsländern. Wichtig wären konkrete Programme zur Artenförderung und Diversität, ganz im Sinne von Hans Carl von Carlowitz: Nur soviel darf dem Wald entnommen werden, wie nachwächst.

Teuer kann die Umsetzung dieses Satzes von Herrn Carlowitz ja nicht sein? Auf der Ferienmesse Bern vernahm ich; sogar mit einer Tafel Schokolade könne ein Baum finanziert werden. Die Stadt Regensburg fordert für eine Baumpatenschaft Euro 250.– und ein Unterhalt über den Lebenszyklus kostet sicher Euro 10’000,-.


Wird genau da Sand in die Augen gestreut? Aufforstung die Lösung aller Probleme?

Diesbezüglich zeigt ein Augenschein auf die europäische Modeproduktion Flickenteppiche und Löchrigkeit auf. Heute wird in Bulgarien billiger produziert als in China, und in Sachen Arbeitsrecht passiert immer noch wenig. Das Thema Mitbestimmung, ein Fremdwort, schlechte Arbeitsbedingungen sind Alltag.

Ich nahm an einer Veranstaltung von Nikin teil und adressierte folgende Fragen.

  • Etliche Stellen werden von Nikin als Praktika ausgeschrieben. Warum? Zahlt Nikin Praktikanten faire Löhne?
  • Was bringen Baumpflanzungen, wenn Wälder für mehr Ackerland und Brennholz gerodet werden? Schon wenn ich bedenke, dass das Nachwachsen von Bäumen mehrere oder je nach Art gar viele Jahrzehnte benötigen.
  • Welche Projekte stecken hinter Nikin?
  • Besser Bäume unter einfachen Bedingungen anpflanzen oder Wüsten begrünen, um wirklich etwas für Biodiversität zu tun?
  • Warum sind Streuobstwiesen ausgeklammert? Sind die verschwunden, weil sich niemand um die Bäume kümmerte?

Die Veranstaltung wurde moderiert geführt, ein Unternehmensberater steuerte allerhand Wissen bei. Aus dem Publikum kamen zwei Fragen; meine, zu Hintergründen des Outsourcing hinsichtlich Logistik, als Erwiderung kam unter anderem, es sei für die Unternehmer eine schmerzhafte Entscheidung gewesen. Die andere Frage, woher der Name Nikin rührt.

Logistik, Produktion und die Baumpflanzungen sind an externe Unternehmen ausgelagert, was Nikin bleibt sind Produktdesign, Einkauf und Marketing. Nikin brachte den entscheidenden Erfolg dank seiner geschickten Vermarktung über soziale Medien und dem sympathischen Auftritt dessen Gründer. Er erzielt diesen vor allem auf dem Schweizer Markt.

Nikin führte ein Crowdinvesting durch; d.h. Leute können Aktien zeichnen, Aktienkapital CHF 100’000.- als Nennwert, Aktien CHF 1.- für CHF 375.- im Verkauf. Insofern sind die beiden Gründer theoretisch Multimillionäre, die sich erst noch bewähren müssen.
Die Genossenschaft als Geschäftmodell, ein Auslaufmodell, Mitarbeiterbeteiligung ebenfalls ein Anachronismus.

Es wurden Zertifizierungen, globale Lieferketten, Öko-Baumwolle, synthetische Fasern, Recycling und viele andere Bereiche angesprochen. Schliesslich ein weiteres Fazit; bei uns macht Kleidung ein Wegwerfartikel aus, wir haben zu viel davon.

Bestehen nicht schon zahllose andere Herausforderungen vorher, als zu shoppen? Sicherlich!

Fazit

Dennoch finde ich es gut, dass sich Nikin mit Engagement des Themas annimmt. Die Mitarbeitenden dieser Marke tragen zur Wertigkeit von Mode bei. Mode darf kein Wegwerfartikel mehr bleiben, sollte zeitlos gestaltet werden.

4% des Umsatzes werden an «One Tree Planted» mit Sitz in Vermont gespendet. One Tree Planted organisiert für jeden Spendendollar die Pflanzung eines Baumes.
Zur Webseite

Was kann das nur mit Modereisen zu tun haben?
Wir möchten zum Nachdenken anregen, zu Spaziergängen in Wäldern einladen, aber auch auf die Veranstaltungen von Nikin hinweisen, die auf dessen Webseite und in den sozialen Medien ausgeschrieben sind.

Nikin
Sägestrasse 46
CH-5600 Lenzburg

+41 62 561 10 01
team@nikin.ch
nikin.ch

Modemessen in Mailand

Sie finden unter folgendem Link die jeweiligen örtlich orientierten wie themenorientierten Modemessen. Diese geben einen prima Überblick zu den vielen Messen und werden unserer Meinung nach ständig aktualisiert.
Link zu den Modemessen Mailand

Wir listen hier auch noch zusätzliche Messen nach Monaten auf und bauen darauf, dass diese ziemlich in den aufgeführten Zeiträumen regelmässig stattfinden. Grundsätzlich finden die meisten Messen in den Monaten Januar/Februar und September statt. Sie stellen die Sommerkollektionen bzw. Winterkollektionen vor.

Es gibt zwei wichtige Anlässe:

Die «Whiteshow» sind mehre Modeschauen verschiedener Organisationen.
www.whiteshow.it

Die meisten Messen finden im Messezentrum Mailands statt. Auf der Webseite der Messe finden Sie ein ausführliches Messeverzeichnis auf Englisch.
www.fieramilano.it

Januar
Herrenmode Herbst Winter;
www.cameramoda.itwww.milanomodauomo.it

Festival Mode und Strassenkultur;
www.whitestreetmarket.it

Mode – und Haarschmuck, Accessoires;
www.eurofashionbijoux.com

Februar
Internationale Textilmesse Frühling & Sommer;
www.milanounica.it

Internationale Taschen– und Ledermodemesse;
www.mipel.com

Schuhmode;
themicam

Damenmode Herbst & Winter;
www.cameramoda.itwww.milanomodadonna.it

Farben & Trends für Leder, Stoffe etc.;
www.lineapelle-fair.it

Damenmode Herbst & Winter;
www.mipap.it

Internationale Pelz – und Ledermodenmesse;
www.mifur.com

Damenmode, Accessoires;
www.whiteshow.it

April
Braut – und Abendmode;
www.sposaitaliacollezioni.fieramilano.it

Mai
Modeschmuck, Geschenkartikel, Accessoires Herbst & Winter;
www.chibimart.it

Juni
Herrenmode Frühling & Sommer;
www.cameramoda.itwww.milanomodauomo.it

Damenmode & Accessoires
www.whiteshow.it

Juli
Internationale Textilmesse;
www.milanounica.it

September
Farben & Trends für Leder, Stoffe etc.;
www.lineapelle-fair.it

Internationale Taschen – und Ledermodemesse;
www.mipel.com

Schuhmode;
micamonline

Mode – und Haarschmuck, Accessoires;
www.homimilano.com

Internationale Messe für Damenmode & Accessoires;
www.pittimmagine.com

Damenmode;
www.cameramoda.itwww.milanomodadonna.it

Damenmode/ Pelz & Accessoires;
www.mipap.it

November
Modeschmuck, Geschenkartikel, Accessoires;
www.chibimart.it

weitere Beiträge zu Mailand und Mode;

Mailand
Modeviertel
Spurensuche.

Mode der TikTok Generation

Eine Recherche von Public Eye untersucht das Geschäftsmodell von Shein. Wessen Name leider der Bedeutung «Schein» nachkommt, denn Mode ist mehr und mehr zu einem Prestige auf kosten anderer verkommen; anstatt Kleidung auszumachen, die den Körper schützt.

Shein verkauft über soziale Netzwerke mit einem ausgefeilten Geschäftsmodell. Bewertungen, oft via kurzen Videos, bringen Käufern Punkte zu Gunsten ihrer nächsten Bestellung. An Qualität scheint Shein erfahrungsgemäss wenig Interesse zu haben, statt einer Rücksendung wird einfach der Kaufpreis erstattet.

Shein produziert seine Mode in China, die Löhne dort sind deutlich höher als in Bangladesch, die Lebenshaltungskosten durchaus mit Europa vergleichbar. Es gelten Arbeitsgesetze, die für Wanderarbeiter jedoch keine Rolle spielen. Reichlich Geld zu verdienen heisst hier Antrieb. Um mit einer Anstellung bei Shein zu rechnen, muss es Shein mit den gesetzlichen Regelung nicht so genau nehmen, und in entlegenen Dörfern fehlt es an Vielem.

Ebenso auf reges Interesse der Begutachtung von Public Eye, nämlich am Ende der Recherche mögen wohl die offensichtlichen Qualitätsmängel stossen. Doch leider heutiger Standard in der Modeindustrie.
Wie nur dazu passen die der Mode angehörenden Glitzerwelten?

Public Eye Recherche: Schuften für Shein

Auf unserer Plattform zu Fairtrade wettern wir gegen die Wegwerfgesellschaft. Schliesslich ist es eine ungemeine Ressourcenverschwendung, wenn Kleidung nicht mehr schön gefertigt wird, weil sie aufgrund ständig wechselnden Modetrends nur weinige Male getragen wird. Wenn schon Baumwolle durch zuhauf Wasser wächst, so sollten wir der Natur insbesondere in Sachen Mode Respekt zollen.

Public Eye hat uns die Studie als PDF zur Verfügung gestellt, jederzeit gerne herunterladen;